Aktuell kritisieren Gewerkschaften den Koalitionsvertrag von CDU und SPD scharf, da dieser im Bereich Arbeitszeit deutliche Schwächungen beim Arbeitnehmerschutz enthält:
- Abschaffung des 8-Stunden-Tageslimits: Statt eines täglichen Limits gilt nur noch ein wöchentliches, was regelmäßige 13-Stunden-Tage ermöglicht. DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt, dass das tägliche Schutzlimit so ausgehebelt wird.
- Flexible „Experimentierräume“: Diese erlauben Abweichungen von Höchstarbeitszeiten, werden von Gewerkschaften als Türöffner für Ausbeutung gesehen.
- Entgrenzung von Arbeit und Freizeit: Die neue Regelung könnte ständige Erreichbarkeit fördern und echte Ruhezeiten verhindern.
- Steuerlich begünstigte Mehrarbeit: Überstundenzuschläge sollen steuerfrei werden, was den Druck auf Beschäftigte erhöht, länger zu arbeiten.
- Tarifautonomie unter Druck: Tarifvertraglich festgelegte Arbeitszeiten könnten durch gesetzliche Experimente unterlaufen werden.
Gewerkschaften fordern daher die Beibehaltung der 8-Stunden-Grenze, den Erhalt der tariflichen Mitbestimmung und klare Schranken gegen Arbeitszeit-Ausdehnung sowie digitale Dauererreichbarkeit. Insgesamt wird der Vertrag als Rückschritt beim Gesundheitsschutz bewertet.
Diese und weitere Themen diskutieren wir auf unserer Tagung „Gute Arbeit braucht gute Arbeitszeiten“ vom 09. - 10.10.2025 in Hamburg, für die noch Anmeldungen bis zum 20.07. möglich sind.