Grundbildung ist der Oberbegriff für eine Reihe von grundlegenden Kompetenzen, die Voraussetzung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe sind. Außerdem werden sie definiert als diejenigen Fähigkeiten, die gegeben sein müssen, damit sich jemand neues Wissen und neue Kompetenzen selbstständig aneignen kann. Zu diesen Kompetenzen gehören vor allem Lesen und Schreiben der deutschen Schriftsprache, aber auch Alltagsmathematik, Grundfähigkeiten im Umgang mit Computern und digitalen Medien, Gesundheitsbildung sowie soziale Grundkompetenzen. Mitunter werden auch grundlegende finanzielle und politische Kenntnisse mit hinzugezählt.
Einige Jahre war für Grundbildungsbedarfe im engeren Sinne – bezogen auf Lesen und Schreiben – auch der Begriff „funktionaler Analphabetismus“ populär. Angestoßen durch die LEO-Studie 2018 der Universität Hamburg – die zugleich die umfangreichste Datenquelle zu Grundbildungsbedarfen in Deutschland darstellt – wird jedoch mittlerweile unter Fachleuten von „geringer Literalität“ gesprochen.
Jede siebte Person im Arbeitsleben hat Grundbildungsbedarf im engeren Sinne
Aus der LEO-Studie wissen wir, dass eine von sieben Erwerbstätigen in Deutschland gering literalisiert ist, und dass hier Personen mit deutscher Muttersprache die Mehrheit darstellen. Hinzu kommt, dass zusätzlich etwa jede fünfte Person im Erwerbsleben zwar nicht im engen Sinne gering literalisiert ist, aber dennoch ein geringeres Lese- und Schreibniveau erreicht, als es mit dem erfolgreichen Abschluss der Grundschule gegeben sein sollte. Zusammengenommen stellt Lesen und Schreiben etwa jede dritte Person im Arbeitsleben vor Herausforderungen – ein zunehmender Trend, da zugleich auch die Anforderungen steigen, insbesondere am Arbeitsplatz.
Link zur LEO-Studie