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Grade Rücken

Kontakt

Veronika Hähner
Bildungsreferentin
Email: haehner@arbeitundleben.nrw
Telefon: 0211 - 938 00 42
Mobil: 0171-6954365
Fax: 0211 - 938 00 28
Gabriela Schmitt
Bildungsreferentin
Email: schmitt@arbeitundleben.nrw
Telefon: 0211 - 938 00 22
Mobil: 0160-90192784
Fax: 0211 - 938 00 28
Anna Ziener
Bildungsreferentin
Email: ziener@arbeitundleben.nrw
Telefon: 0211 - 938 00 47
Mobil: 0151-29801962
Fax: 0211 - 938 00 28

„Grade Rücken- Haltung im Dialog zeigen“ richtet sich an die ehren- und hauptamtlich tätigen Akteur*innen innerhalb der gewerkschaftlichen Strukturen von Arbeit und Leben NRW.

Ziel ist die individuelle Stärkung im Umgang mit demokratiefeindlichen und menschenverachtenden Äußerungen und Situationen im Rahmen der Seminar- und Projekttätigkeiten.

Auch in gewerkschaftlichen Kontexten sehen sich Haupt- und Ehrenamtliche in ihrem (Seminar-) Alltag immer wieder mit diskriminierenden und rechtspopulistischen Einstellungen konfrontiert. In diesen Situationen heißt es Haltung zeigen. Damit das auch gelingt, schafft das Projekt ein Angebot, Menschen zu befähigen in den unterschiedlichsten Situationen handlungsfähig zu sein. In einer modularen Qualifizierungsreihe werden innerverbandliche Demokratiepromotor*innen ausgebildet. Die ausgebildeten Promotor*innen unterstützen gezielt zu Fragen menschenverachtender Einstellungen und Handlungen und regen zu gemeinschaftlichem haupt- und ehrenamtlichen Engagement an und begleiten im Konflikt Aushandlungsprozesse.

Die Qualifizierung umfasst Grundlagen systemischer Beratung und Methoden im Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Außerdem werden Kenntnisse zu den unterschiedlichen Ebenen von diskriminierenden Strukturen vermittelt, sowie Techniken zur Konfliktmoderation. Begleitet wird die Fortbildung durch die reflektorische Betrachtung der eigenen Rolle und Haltung zum Selbstverständnis gewerkschaftlicher Praxis. Die Berater* innen sollen nachhaltig in der Organisationsstruktur von Arbeit und Leben, und deren Träger integriert werden.

Darüber hinaus werden aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen in regelmäßig stattfindenden Theorie-Praxis-Diskursen gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft und Alltagspraxis diskutiert.

Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Aktivierung von regionalen, ehrenamtlichen Arbeitsgemeinschaften der Verbundstruktur von Arbeit und Leben NRW.
 

Demokratiepromotor*in

„Die Türken in Marxloh wollen doch gar kein Deutsch lernen, sie isolieren sich in Ihrem Ghetto und sind glücklich auf Kosten der Deutschen hier zu leben.“ Sagte eine Teilnehmerin in meiner Fortbildung. Und in dem Moment sind mit 1000 Dinge durch den Kopf geschossen. Wie reagiere ich jetzt? Hat diese Äußerung eine Daseinsberechtigung? Stimmt das? Ich weiß es nicht! Wie muss ich jetzt als Leitung dieser Fortbildung reagieren? Ich habe mir sehr gewünscht auf so eine Situation vorbereitet worden sein.''

Situationen wie diese passieren nicht nur in Seminarkontexten sondern an Supermarktkassen, Kneipen oder auf dem Sportplatz. Spontan angemessen zu reagieren fällt nicht immer leicht. In Qualifizierung zur Demokratiepromotor*in wird anhand von realen Erfahrungen und Beispielen ein kompetenter Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung erprobt. Durch die Vermittlung von Kenntnissen in den Themenfeldern

  • Grundlagen der Beratung, GMF und Diskriminierung
  • Reflexion der eigenen Rolle
  • Konfliktmanagement, Moderation
  • Argumentationstechniken einer Konfliktfreien Gesprächsführung

 

werden die Teilnehmenden darin gestärkt, demokratiefeindlichen Äußerungen und Verhaltensweisen entgegenzutreten und sich aktiv an der Gestaltung einer offenen und solidarischen Gesellschaft zu beteiligen.

Die späteren Einsatzmöglichkeiten hängen ganz von der eigenen Motivation ab:

  • Eigene Veranstaltungen planen und durchführen
  • Ratsuchende beraten und Gruppen moderieren 

Referent*innen

Doreen Breuer und Georg Schütze vom Netzwerk für Demokratie und Courage e.V.  setzen bereits seit Jahren erfolgreich Qualifizierungen im Rahmen des Bundesprogramms Zusammenhalt durch Teilhabe um. Als erfahrenes Team setzen die 1.Qualifizierungsreihe kompetent und engagiert um.

Curriculum

Der Qualifizierungsreihe zu den Demokratiepromotor*innen liegt ein erprobtes Curriculum zugrunde. In den vier Modulen wird dabei auch auf die individuellen Bedarfe und Erfahrungen der Teilnehmenden eingegangen. Die Qualifizierung wird nach jedem Durchlauf evaluiert und bei Bedarf angepasst.

Veranstaltungen

Im Rahmen des Projektes gibt es neben der Qualifizierung zu den Demokratiepromotor*innen ein offenen Veranstaltungsangebot zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen.

Theorie-Praxis-Diskurse

Das Format der Theorie-Praxis-Diskurse bringt Menschen aus der Wissenschaft und der Praxis für einen dialogischen Austausch zusammen. Basierend auf einem theoretischen Input, können Praxiserfahrungen zu den Themen diskutiert werden, Fragen aufgeworfen und Strategien erarbeitet werden. Best Practice Beispiele aus unterschiedlichen Disziplinen geben Anregungen zu Lösungsansätzen für die eigene Praxis. Der Themenkomplex zu gruppenbezogenen Diskriminierungen und rechtspopulistischen Herausforderungen stehen im Vordergrund - Wir freuen uns über Vorschläge zu Themen, Diskursen und Referent*innen an graderuecken@arbeitundleben.nrw . Eine Rückmeldung ist garantiert.

Die Dokumentationen der bereits durchgeführten Theorie-Praxis-Diskurse können hier heruntergeladen werden.

Dokumentation Theorie-Praxis-Diskurs "Bedrängte Zivilgesellschaft"

Dokumentation Theorie-Praxis-Diskurs "Quelle Internet"

Dokumentation Theorie-Praxis-Diskurs "Autoritäre Dynamiken"

Zusammenhalt durch Teilhabe

Das Bundesprogramm Zusammenhalt durch Teilhabe des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat setzt seit 2010 über 300 Projekte in vier Förderphasen um. Dabei ist das oberste Ziel die Stärkung demokratischer Teilhabe und die Prävention von Extremismus. Im Mittelpunkt stehen regional verankerte Vereine, Verbände mit ihren vielen ehrenamtlich Engagierten.

Die Projekte sollen präventiv, vor allem im Vorfeld möglicher extremistischer und menschenfeindlicher Gefährdungen agieren und die grundlegenden Bedingungen für ein gleichwertiges und gewaltfreies Zusammenleben schaffen.

Ein wesentliches Standbein des Programms ist die Ausbildung von Demokratietrainer*innen. Es wurden mittlerweile mehr als 2000 Personen zu Demokratietrainer*innen (bei uns Promotor*innen)  ausgebildet. Sie sensibilisieren innerhalb ihrer Organisationen für das Erkennen antidemokratischer Haltungen, begleiten die Entwicklung von Präventionsstrategien und beraten im Konfliktfall vor Ort.

Ausgehend von den neuen Bundesländern hat sich der Förderbereich mittlerweile auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Zusammenhalt durch Teilhabe | Zusammenhalt durch Teilhabe (zusammenhalt-durch-teilhabe.de)