Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Achim Truger eröffnet, der in seiner Keynote die vielschichtigen Dimensionen der heutigen Arbeitsweltveränderungen beleuchtete. Der Schwerpunkt lag dabei auf den gedämpften Konjunkturaussichten, der Fehlinterpretation von Deutschland als „kranken Mann“ sowie wirtschaftspolitischen und finanziellen Herausforderungen, die mit der Energiepolitik korrespondieren.
Die Beiträge von Christoph Schmitz und Cansel Kiziltepe beleuchteten, wie Transformation von Gewerkschaften und der öffentlichen Verwaltung aktiv gestaltet werden kann, welche Herausforderungen aber auch welche ersten Erfolge zu verzeichnen sind.
Prof. Ulrich Walwei analysierte die Besonderheiten des aktuellen Fachkräftemangels. Er verwies u.a. auf die trotz angespannter Wirtschaftslage hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, eine Situation, die es so noch nichtgegeben habe. Er skizzierte Maßnahmen, mit denen das Problem gelöst werden könnte. (Zuwanderung, Erhöhung des Erwerbspotentials, …)
Die gemeinsame Diskussion der Referent*innen mit den Teilnehmer*innen wurde intensiv genutzt, um die Themen der Vorträge mit konkreten betrieblichen Erfahrungen und Handlungsansätzen zu spiegeln.
Die Workshops am Nachmittag vertieften Aspekte der Transformation, darunter künstliche Intelligenz, flexible Arbeitsmodelle, sowie die Anpassung der Belegschaften an neue Anforderungen. Ein World Café, welches den Teilnehmern Gelegenheit bot, in informellen Gesprächen Gedanken auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, rundete den Tag ab.
Der zweite Tag der Tagung startete mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit. Benjamin Mikfeld referierte über die Verbindung zwischen Forschung, Nachhaltigkeitszielen und politischen Erfordernissen aus Perspektive der Bundesregierung. Er rief zu einer offensiven Interessenvertretung auf. Der Betrieb als wichtiger Ort zur Gestaltung der sozialen Demokratie müsse wieder stärker in die Öffentlichkeit gerückt werden. Christian Hossbach lieferte Einblicke in die Gestaltung der Transformnation auf regionaler Ebene. Praktische Erfahrungen aus Unternehmen wurden durch Susanne Quast und Mario Jacubasch geteilt. Sie präsentierten, wie Nachhaltigkeit in den Betrieben diskutiert und in Handlungsansätze transferiert werden und welchen Einfluss Betriebliche Interessenvertretungen an der Entstehung einer klimaneutralen Arbeit haben können. Zwar reichten die Mitbestimmungsrechte nicht aus, aber der betriebliche Arbeits – und Gesundheitsschutz böte gute Ansatzpunkte, die offensiv genutzt werden sollten.
Mit Workshops wurden die Fragen, wie betriebliche und allgemeine Weiterbildung in Zeiten des Wandels gestaltet werden müssen, wie notwendige Anpassungen des Betriebsverfassungsgesetzes, den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden können und wie die Nachhaltigkeitsberichterstattung genutzt werden kann, aufgegriffen.
Die Tagung "Lost in Transformation" bot eine einzigartige Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen in der Arbeitswelttransformation auszutauschen und wertvolle Erkenntnisse von Expert*innen und Praktiker*innen zu gewinnen. Die Mischung aus Vorträgen, interaktiven Workshops und informellen Gesprächen schuf eine dynamische und inspirierende Atmosphäre, die die Teilnehmer*innen mit frischen Perspektiven und neuen Ideen bereicherte.
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Die Transformationstagung 2024 findet vom 17.-18.9.2024 in der ver.di-Bundesverwaltung in Berlin statt. Jetzt schon unverbindlich einen Platz reservieren!
