Eine Kampagne zur Prävention von Menschenhandel
Menschenhandel, die moderne Form der Sklaverei, ist eine der schrecklichsten Menschenrechtsverletzungen im heutigen Europa. Jährlich werden mehrere zehntausend Betroffene in Bordellen, bei der Feldarbeit und auf Baustellen ausgebeutet. Obwohl es direkt vor unseren Augen passiert, ist das Bewusstsein dafür sehr gering, sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Behörden.
In verschiedenen Ländern Europas ist das Netzwerk FreedomKeepers seit Anfang 2012 gleichzeitig gegen Menschenhandel aktiv. Vor allem im Internet, aber auch mit realen Aktionen, machen die Beteiligten aus Ungarn, Rumänien und Deutschland auf das Thema aufmerksam.
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Politische Bildung in Aktion“ der Bundeszentrale für politische Bildung sowie der Robert Bosch Stiftung ins Leben gerufen. „Vor allem junge Menschen aus Osteuropa werden leicht Opfer von Menschenhandel“, so Szabolcs Sepsi. Da ein Grund hierfür mangelnde Informationen über das Thema sind, hoffen er und die anderen FreedomKeepers mit ihrer Kampagne auch potentielle Betroffene zu schützen.
Regelmäßig finden Workshops statt, um den persönlichen Kontakt aller Beteiligten zu fördern. Dabei suchen sie zusammen nach kreativen Wegen, um ihre verschiedenen Zielgruppen zu erreichen: Das sind im Donauraum vor allem 14- bis 25-jährige Jugendliche; in Deutschland soll das öffentliche Bewusstsein grundsätzlich geschärft werden. Dazu nutzen die FreedomKeepers unter anderem Facebook-Seiten sowie Flash-Mobs und betreiben Aufklärungsarbeit an Schulen.
Die Botschaft des Projekts: Moderne Sklaverei ist kein fernes Verbrechen, sondern gehört – oft unbemerkt – zum Alltag der europäischen Gesellschaften. Heute gibt es weltweit mehr Menschen, die unter Sklaven-Bedingungen arbeiten, als je zuvor in der Geschichte.
Das Projekt wird ab 2017 über den Kinder- und Jugendplan International des Bundes gefördert.