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Sehen und gesehen werden

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Gabriela Schmitt
Bildungsreferentin
Email: schmitt@arbeitundleben.nrw
Telefon: 0211 - 938 00 22
Mobil: 0160-90192784
Fax: 0211 - 938 00 28

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Von April bis Juli 2021 wurden junge Erwachsene aus Oberbilk und Umgebung eingeladen den Stadtteil Oberbilk (Düsseldorf) zu erforschen und den einen oder andern blinden Fleck auf der eigenen Oberbilk-Karte zu entfernen.

Ein Theaterprojekt für Oberbilker Bürger*innen und alle, die Oberbilk kennenlernen möchten.

Die Idee dieses Theaterprojektes entstand, da der an den Hauptbahnhof angrenzende Stadtteil häufig im fragwürdigen Licht dargestellt wird, zuletzt noch durch die polizeiliche Einstufung einzelner Straßen als „verrufene Orte“. Aber ist ein Stadtteil per Definition gefährlich? Sind es die Bewohner*innen? Eilt der Ruf dem Ort voraus und auch den Menschen an diesem Ort? Wie sieht man selber auf seinen eigenen oder einen anderen Stadtteil und wie wird man dort von anderen wahrgenommen bzw. gesehen?

Mit künstlerischen Zugängen bestehend aus Theater, Tanz und Musik hat sich eine kleine Gruppe mit diesen und weiteren Fragen an Oberbilk angenähert. Dabei wurden lebenswerte Orte sichtbar gemacht, (Stadtteil-)Grenzen hinterfragt und darüber nachgedacht, was einen lebenswerten Ort ausmacht. Dieser reflektierte Blick auf sich und die eigene Umgebung brachte interessante Erkenntnisse hervor. Doch anders als zu erwarten sind diese Ergebnisse nicht auf einer Bühne präsentiert worden, sondern in Form einer Broschüre.

Die Broschüre kann hier kostenlos als PDF-Dokument heruntergeladen werden oder in gedruckter Form bei Arbeit und Leben NRW kostenlos bestellt werden. Ansprechpartner: Maximilian Hanka

Denn Corona hat auch dieses Projekt stark beeinflusst. Die ersten Proben fanden zunächst online statt und die Gruppe lernten sich auf Distanz kennen. Als es wieder möglich wurde auf Abstand Oberbilk zu entdecken, strömten die Teilnehmenden nach draußen. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Entwicklung eines geplanten Theaterstückes nicht möglich sei und so wurde eine neue Form der Präsentation gesucht. Die Idee, eine Art interaktive Broschüre zu entwickeln, entstand. Es ist das Ergebnis einer viermonatigen künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Stadtteil. In dieser Broschüre werden fünf junge Frauen und vier Künstler*innen bei ihren Erkundungen begleitet. Leser*innen erfahren zudem etwas über die Stadtgeschichte und erleben den Stadtteil, wie er heute ist.

Eine Broschüre, die mehr ist als eine Broschüre

In herausfordernden Zeiten muss man manchmal den gewohnten Pfad verlassen und sich auf neues Terrain begeben. Diese Broschüre besteht nicht allein aus Worten und Bildern, sondern auch aus selbst entwickelten Songs und Performances. Über QR-Codes können die kreativen Ergebnisse gesehen und angehört werden.

Die Songs wurden unter anderem aus Geräuschen produziert, die in Oberbilk aufgenommen wurden, wie zum Beispiel das Klappern eines Schlüsselbundes, das Quaken von Enten oder das Lachen von Menschen. Die Bewegungen der Performances beruhen auf Inspirationen aus den eigenen vier Wänden der Teilnehmenden und aus dem Stadtteil. Pflanzen, Häuser, Menschen, … alles wurde analysiert, in Bewegung umgewandelt und wieder zurück an verschiedene Orte der Stadt gebracht. 

Spannend sind auch die individuellen Kartierungen der Teilnehmenden. Orte, die den Teilnehmenden besonders am Herzen liegen oder über die sie viel nachgedacht haben, wurden fotografiert und beschriftet und zeigen einen subjektiven Blick auf den Stadtteil. Es sind Stadtteilkarten der besonderen Art.

Abgerundet wurde die Annäherung an Oberbilk mit einer Online-Führung des Stadtmuseum Düsseldorf und einem Stadtteilguide-Rundgang.

Ein besonderer Dank geht an alle Mitwirkenden für die bereichernde Zusammenarbeit, an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung und an das Stadtmuseum Düsseldorf, ohne dessen großartige Kooperation dieses Projekt nicht hätte stattfinden können.

Oberbilk, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Das Team:

Regie und Schnitt I Marlene Hildebrand

Sie ist Regisseurin und schaut auf jahrelange Erfahrungen mit Laien-Theatergruppen und Stückentwicklungen zurück. Sie vermittelte Schauspieltechniken und hat zum eigenen Textschreiben angeregt.

Tanz und Choreographie I Phaedra Pisimisi

Sie ist Tänzerin und arbeitet choreografisch. Neben dem Lehren tänzerischer Ausdrucksformen hat sie angeregt, sich mit sich und dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. 

Musik I Lander Moore

Er ist Musiker und Produzent und entwickelte bzw. produzierte gemeinsam mit den Teilnehmenden eigene Songs.

Design I Jan Willems

Er ist Grafikdesigner und begleitete die Teilnehmenden beim Erstellen der Broschüre.

Konzeption und Durchführung I Maximilian Hanka, Marlene Hildebrand und Gabriela Schmitt

„Sehen und gesehen werden“ ist ein künstlerisches Stadtteilprojekt von Arbeit und Leben NRW, dem Stadtmuseum Düsseldorf und dem Jungen Schauspiel/Düsseldorfer Schauspielhaus.

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW im Rahmen des Förderprogramms Kooperation mit den Landesorganisationen der Weiterbildung im Handlungsfeld Kulturelle Bildung.

In Kooperation mit der Demokratiewerkstatt Oberbilk und d-oberbilk.de.